Carlie Sitzman MA, CT
Interkulturelles Marketing: Wie sich die Kultur auf Kundenbewertungen auswirkt
Wenn Sie bereits trendige Themen für Ihr inländisches Marketing identifiziert haben, können Sie Ihre Zielgruppe ausweiten, indem Sie heiße Themen weltweit ermitteln. Die trendigen Themen einer inländischen Analyse dürfen aber nicht einfach übernommen und übersetzt werden. Entscheidend für ein gutes Verständnis ausländischen Inhaltes ist, dass Sie die dazugehörigen kulturellen und soziologischen Gegebenheiten verstehen. Trends im Ausland können möglicherweise gleich, ähnlich mit geringen Anpassungen oder aber auch völlig anders sein. Es ist wichtig, sich den nuancierten kulturellen und soziologischen Unterschieden zwischen dem eigenen und dem fremden Land bewusst zu sein.
Übersetzerinnen, die sich auf Marketing-Übersetzungen spezialisiert haben und die Sprache des fremden Landes als Muttersprache sprechen, können Ihnen die ausländische Marketing-Recherche erleichtern und Ihnen Resultate sichern, die Sie in Ihrem Marketing weiterbringen.
Dieser Artikel ist der erste einer fünfteiligen Reihe über die angepasste Themenrecherche für ein ausländisches Publikum. In dieser Woche analysiere ich die Art und Weise, wie sich die Kultur auf ausländische Kundenbewertungen auswirkt.
Mit einem tiefgehenden Verständnis der hiesigen Kultur und Sprache betrachtet, können ausländische Kundenbewertungen genauso aufschlussreich sein wie inländische Bewertungen. Gerade hier beweist sich eine erfahrene Übersetzerin, die sich auf Marketing spezialisiert hat, als unabdingbar. Eine gute Übersetzerin kann relevante Kundenrezensionen auffinden, die Rezensionen ins Englische übersetzen und den kulturellen Hintergrund nachvollziehbar erklären. Die Art und Weise, wie Kunden in Kundenbewertungen ihre Meinung zum Ausdruck bringen, spiegelt ihre persönliche Verhaltensweise offline in dem jeweiligen Land wider.
Lassen Sie uns einen Blick auf Beispiele werfen – jeweils aus Deutschland und den USA –, um dieses Phänomen im Einsatz zu sehen.
Stellen Sie sich vor: Eine Frau steht im amerikanischen Elektromarkt und starrt nachdenklich eine Laptop-Verpackung an. Wenn in diesem Moment ein Mann vorbeiläuft, der diesen Laptop schon besitzt und den Laptop ganz toll findet, wird er der Frau höchstwahrscheinlich munter von seiner positiven Erfahrung mit dem Laptop erzählen. Die zwei werden ins Gespräch über die Vor- und Nachteile des Laptops kommen und er wird ihr den Laptop empfehlen. Falls er den Laptop schlecht findet, wird er höchstwahrscheinlich an der Frau vorbeilaufen und den Laptop beim Kundendienst reklamieren. Und genauso verhält er sich online: Amerikaner schreiben regelmäßig emotionale, begeisterte Bewertungen für ihre Lieblingsprodukte. Wenn ihnen ein Produkt nicht gefällt, verwenden sie Online-Bewertungen für Beschwerden. Sie drücken sich im Allgemeinen relativ indirekt aus und ihre Formulierungen werden sogar noch indirekter, wenn es sich um negative Emotionen handelt.
Nun stellen Sie sich vor: Eine Frau steht im deutschen Elektromarkt und starrt nachdenklich eine Laptop-Verpackung an. Wenn in diesem Moment ein Mann vorbeiläuft, der diesen Laptop schon besitzt und den Laptop ganz toll findet, wird er höchstwahrscheinlich an der Frau einfach vorbeilaufen. In Deutschland sind Leute vergleichsweise zurückhaltend. Sie teilen ihre Meinung nicht mit jedem Wildfremden. Auf Nachfrage würden Deutsche meistens sagen, ob etwas gut oder schlecht ist, aber leidenschaftlich formulierte Empfehlungsschreiben sind eher selten zu finden. Wenn etwas hingegen schlecht ist, gibt es eine größere Tendenz, die negative Meinung frei zum Ausdruck zu bringen. Die Kommunikation in Deutschland ist relativ direkt.
Wie wird dieses Verhältnis von Marketing-Teams in den USA und Deutschland wahrgenommen?
Amerikanische Marketing-Teams ohne kulturelle Kenntnisse nehmen manchmal auch die positiven Bewertungen von deutschen Kunden als negativ wahr. Weil Amerikaner dazu tendieren, die Einzelheiten ihres Lebens lebhaft in der Öffentlichkeit zu diskutieren, sind sie manchmal verblüfft, wenn deutsche Kunden weniger Informationen teilen. Sie nehmen die fehlende muntere Besprechung als gelangweilte Stimmung ohne Begeisterung wahr. Da Direktheit in den USA oft in Verbindung mit Ärger verwendet wird, sind sie auch manchmal der Meinung, dass sich deutsche Kunden über etwas ärgern, auch wenn es gar nicht der Fall ist.
Deutschen Marketing-Teams kommt diese Munterkeit manchmal übertrieben und nicht authentisch vor. Es kann auch schwieriger sein, negative Bewertungen von amerikanischen Kunden zu verstehen, da sie sich auch beim Reklamieren manchmal positiv oder neutral ausdrücken und auf jeden Fall indirekter als deutsche Kunden sind.
Haben Sie schon mal Erfahrungen mit amerikanischen Kundenbewertungen gemacht? Was halten Sie davon? Schreiben Sie unten einen Kommentar!